Wie erkennt man Bleirohre?
Nicht lackierte Bleirohre sind grau. Bleirohre sind oft unregelmäßig geformt und lassen sich mit dem Fingernagel einritzen. Charakteristisch für Bleiinstallationen sind dicke wulstige Lötstellen zwischen den einzelnen Rohren. Bleirohre sind nicht magnetisch und werden im Gegensatz zu Kupferrohren meist nicht in scharfen Winkeln verlegt. Vermieter müssen Mietern über den Typ der im Haus verbauten Rohre Auskunft gegeben. Auch Klempner und Heizungsmonteure können Bleirohre sicher identifizieren.
Kupfer und weitere für Kinder gefährliche Schadstoffe im Wasser
Neben Blei ist das Schwermetall Kupfer im Wasser für Kinder eine bedeutende Gefahr. Besonders bei saurem Wasser und langen Standzeiten kann Kupfer in größeren Mengen aus Kupferleitungen in das Leitungswasser übergehen. Eine erhöhte Kupferaufnahme kann bei Kindern zum Beispiel eine frühkindliche Leberzirrhose verursachen. [3] In seltenen Fällen ist Trinkwasser auch mit anderen Schwermetallen oder Rückständen von Medikamenten und Pestiziden belastet. Auch eine erhöhte Aufnahme von Nitrat aus Leitungswasser ist für Säuglinge wegen der Störung der Sauerstoffaufnahme (Blausucht) gefährlich. Trinkwasserbrunnen der Versorgungsunternehmen liefern im Allgemeinen unbedenkliches Trinkwasser bis zum Hausanschluss. Probleme mit Kontaminationen können dagegen verstärkt bei dezentraler Wasserversorgung und Hausbrunnen auftreten. Wenn Säuglinge oder Kinder von dem Leitungswasser trinken, ist hier eine Überwachung durch regelmäßige Wasseranalysen besonders wichtig.
Tipps zur Minderung der Wasserbelastung durch Blei und Kupfer:
- Bevor Säuglinge oder Kinder Leitungswasser trinken oder über die Nahrung aufnehmen, sollte man das Leitungswasser testen.
- Bleirohre austauschen lassen. Vermieter sind dazu verpflichtet.
- Standwasser aus Leitungen vor der Verwendung ablaufen lassen (ca. 1 Liter). Schwermetalle können durch Abkochen des Wassers nicht entfernt werden!
- Nach der Neuinstallation von Kupferrohren sollten Säuglinge und Kinder das Leitungswasser einige Monate lang nicht trinken.
Bakterien wie E. Coli oder Enterokokken dürfen laut Trinkwasserverordnung nicht im Trinkwasser vorkommen. E. Coli und Enterokokken gehören zu den Fäkalkeimen und können bei Kindern und Erwachsenen unter anderem zu schweren Durchfallerkrankungen und Entzündungen der Harnwege führen. Auf Bakterien im Wasser reagieren Kinder wegen ihres noch nicht voll ausgebildeten Immunsystems besonders empfindlich. E. Coli oder Enterokokken können über defekte Rohre in das Trinkwasser gelangen. Verunreinigen treten zum Beispiel bei Rohrbrüchen oder Überschwemmungen auf. Eine mögliche Quelle von Bakterien im Wasser sind aber auch Armaturen oder Perlatoren der Hausinstallation. Besonders in Haushalten mit Kindern sollten diese daher regelmäßig gereinigt werden. Im Standwasser von Leitungen können sich außerdem Legionellen vermehren. Diese Bakterien verursachen teilweise lebensbedrohliche Lungenentzündungen. Eine Wasseranalyse kann Keime wie Coli-Bakterien, Enterokokken oder Legionellen sicher aufspüren.
So schützen Sie Kinder vor Bakterien im Wasser:
- Standwasser vor der Verwendung ablaufen lassen (ca. 1 Liter).
- Leitungswasser bei Verdacht auf Verkeimung einige Minuten abkochen.
- Perlatoren und Armaturen regelmäßig entkalken und reinigen.
- Warmwasser sollte eine Mindesttemperatur von 60 °C haben. Dies verhindert die Vermehrung von Legionellen.
- Spender für Wasser und Geräte zur Herstellung von Sodawasser neigen zur Verkeimung mit Bakterien und sollten für Kinder möglichst nicht verwendet werden.
[3] Kupferrohre